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    Seit ich meinen sicheren, gutbezahlten Job aufgegeben habe, um meinem Traum des Reisens und Entdeckens zu folgen, reise ich durch die verschiedenen Länder dieser Welt, arbeite als Guide im verschneiten Norden und bin insbesondere vom arktischen Virus infiziert.

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    Verlassen

    Am 15.6.2017, Grönland

    Heute führte unsere Reise in den wunderschönen Sermilik-Fjord, der riesige Eisberge ins Meer trägt. Hier gibt es ganze Kathedralen aus Eis, die in den unterschiedlichsten Farben den Betrachter faszinieren. Von schwarz bis türkis und gelblich, alles ist dabei. Mit dem Boot um diese Riesen zu fahren, ist immer wieder ein Erlebnis.

    In Tinnet haben wir einen Stopp eingelegt. Dieses Dorf mit etwa 120 Einwohnern ist noch lange nicht so städtisch wie Tasiilaq. Hier findet man noch Robbenfleisch, das in der Sonne trocknet, oder auch ein Eisbärenfall, dass aufgespannt wurde. Das Besonderste an Tinnet ist der Blick auf den Sermilik-Fjord und das Inlandseis, der einfach nur fantastisch ist.

    Auf dem Rückweg legten wir noch einen Stopp an einem Platz ein, wo einst Inuit eines der Erdhäuser bewohnten. Diese Erdhäuser sind kleine, aus Stein errichtete Gebäude, die mit Erde und Gras abgedichtet wurden. Auf kleinstem Raum lebten viele Menschen zusammen, alles wurde nur erhellt von den Tranlampen. Die Ruine solch eines Erdhauses versetzt einen in die alte Zeit hinein.

    Der letzte Stopp wurde in Ikateq gemacht, ein Dorf, das 2005 verlassen wurde. In manche Häuser kann man hinein, dort sieht alles so aus, als wären die Bewohner unerwartet von jetzt auf gleich ausgezogen. Alles ist noch dort: Vom Gewehr bis hin zu den abgenagten Robbenknochen in der Küche. Es scheint, als ob irgendwann jemand am Ufer gestanden hätte und gerufen: “Wir müssen los!” Und dann haben alle Bewohner alles liegen gelassen, ob sie am Nähen waren, am Kochen oder die Kinder am Spielen. Von jetzt auf gleich.

    Und trotzdem kommt nicht so ein unheimliches Gefühl auf, wie es bei vielen anderen verlassenen Orten der Fall ist. Hier ist alles in Ordnung und morgen könnten die Menschen wieder einziehen – wenn sie etwas aufräumen.

    Mir hat die kleine Schule mit Abstand am Besten gefallen: Die Tafel ist vollgekritzelt, die Schulbücher liegen wild auf den Tischen und auf dem Boden verstreut. Und in der Kirche nebenan kann man sogar noch auf der Orgel spielen… Es ist ein fanszinierender Ort, den man eigentlich nicht wieder verlassen will, um ihm all seine Geheimnisse zu entlocken.

    Auf dem Rückweg schließlich sind wir nur langsam vorangekommen. Der Wind hat das Packeis zusammengedrückt und an die Küste gedrängt. Inmitten von unglaublichen Massen an Eis hat sich also unser kleines, rotes Boot versucht, einen Weg hindurchzubahnen. Oft sind wir an Eisschollen angestoßen, und oft mussten wir sie mit dem Boot wegdrücken, damit sie uns den Weg freigeben würden. Immer wieder sind wir auch mit etwas Schwung auf die Rinne zwischen zwei Eisschollen hinaufgefahren, wobei der Bug des Bootes in die Höhe gehoben wurde. Oft hat es einige Sekunden gedauert, bis das Gewicht des Bootes es geschafft hat, die Eisschollen auseinanderzudrücken, die uns schließlich eine kleine Rinne zum Fahren freigab, die gerade einmal so breit war wie das Boot selbst.

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